V8 STAR 2003

Sensationeller Sieg für Gaststarter Donny Crevels

Glänzender Einstand für den Holländer bei der Zandvoort-Premiere der V8STAR

Zandvoort - Er kam, sah und siegte! So und nicht anders muss man den Einstand von Donny Crevels in der V8STAR-Serie beschreiben. Der Niederländer kam von Anfang an blendend mit dem bulligen Silhouetten-Tourenwagen zurecht und lieferte sich im Rennen auf dem Dünenkurs an der Nordsee packende Zweikämpfe mit den etablierten Stars. Doch weder Robert Lechner noch Thomas Mutsch oder Pedro Lamy konnten den Speed von Crevels mitgehen und so überquerte der Gaststarter im Team GAG Racing am Ende als "Dünenkönig" die Ziellinie des Circuit Park Zandvoort. "Das war mein spektakulärstes und bestes Rennen, das ich in den vergangenen zwei Jahren gefahren bin“, freute sich Crevels bei der Siegerehrung.

Bereits das Top 12-Qualifying der V8STAR auf dem 4,3 km langen Kurs hatte Donny Crevels für sich entschieden. Der Niederländer, der für dieses Rennen im Team GAG Racing von Jürgen Gröner den Stammpiloten Patrick Michels ersetzte, fuhr die schnellste Runde und sicherte sich damit die Pole Position für das Rennen am Sonntag unmittelbar vor dem Marlboro Masters der Formel 3. Ebenfalls aus der ersten Startreihe konnte Michael Bartels mit seinem Vitaphone-V8STAR ins Rennen gehen, dahinter stellten sich Harald Becker im zweiten GAG-Auto und Steffen Widmann (Ryll Racing) auf.

Pech dagegen für Pedro Lamy und Thomas Mutsch: Die beiden Siegkandidaten konnten sich bei der Boxenausfahrt nach dem Pflichtreifenwechsel nicht über die Vorfahrt einigen. Nebeneinander fuhren sie auf die berühmte Tarzanbocht zu, bis Lamy mit einem kleinen Schlenker versuchte, sich einen Vorteil zu verschaffen. Doch Mutsch, der innen war, hielt dagegen, so dass sich Lamy vor ihm nach rechts wegdrehte und in die Leitplanke einschlug. Lamy war damit bereits gestraft genug, doch auch Mutsch kam nicht ungeschoren davon. Die Rennleitung strich seine Rundenzeit und stellte ihn damit ans Ende des Top 12-Qualifyings, was ihn direkt neben seinen Kontrahenten in die sechste Startreihe zurückwarf.

Als die bulligen V8-Tourenwagen am Sonntag Mittag in die erste Sektion des Rennens gingen, hatte Crevelsim Grand-Prix-Start zunächst das Nachsehen gegen Michael Bartels (VITHAPONE MB Racing Performance) und musste sich hinter dem Plettenberger einreihen. Nach einem perfekten Boxenstopp eroberte er sich die Führung in der achten Runde jedoch wieder zurück. „Das war der Verdienst meines Teams, bei dem ich mich dafür herzlich bedanke“, zollte er seiner Mannschaft Respekt. Von nun an gab es kein Halten mehr. Crevels fuhr souverän an der Spitze und deklassierte Verfolger Michael Bartels bei der Zieleinfahrt mit einem Abstand von über sieben Sekunden. Dahinter platzierten sich Pedro Lamy (Galeria Kaufhof Team Zakspeed) und Thomas Mutsch (MIS Sport Promotion) - das Duo hatte eine spektakuläre Aufholjagd gestartet und war von der elften bzw. zwölften Startposition aus nach vorne gefahren - sowie Roland Asch (Irmscher Motorsport) und Robert Lechner (Galeria Kaufhof Team Zakspeed).

So spannend die erste Rennsektion verlief, so fulminant begann der Re-Start in die zweite Sektion: Der 25-jährige Österreicher Robert Lechner reagierte nach der Ampelumschaltung auf Grün schneller als die Konkurrenz und fuhr über den Rasen an dem komplett vor ihm liegenden Feld vorbei auf den ersten Platz. Mit einer fahrerischen Meisterleistung erkämpfte sich Crevels die Führungsposition zurück: vor der berüchtigten Tarzanbocht zog der Niederländer wieder an Lechner vorbei. Pech hatte der Österreicher allerdings in der achten Runde: Mit einem Defekt an der Antriebswelle musste er seinen bulligen Boliden abstellen. Davon profitierten schließlich die nachfolgenden V8STAR-Piloten Thomas Mutsch (+ 2.959 Sekunden) und Roland Asch (+ 5.855 Sekunden), die die 50-minütige interessante Renndarbietung als Zweiter bzw. Dritter beendeten. Platz vier belegte der Portugiese Pedro Lamy (Galeria Kaufhof Team Zakspeed / + 8.968 Sek.); Michael Bartels wurde Fünfter (+ 11.647 Sek.).

„Ich bin zufrieden“, bilanzierte Thomas Mutsch seinen Rennverlauf auf dem 4,3 km langen Dünenkurs kurz und bündig. „Der Boxenstopp hat hervorragend funktioniert und dadurch konnte ich dieses hervorragende Endergebnis erzielen.“ Fröhlich und gut gelaunt, so präsentierte sich Roland Asch. „Ich hatte einen gigantischen Start, konnte mich von Platz sechs auf Platz drei verbessern und bin voll und ganz zufrieden.“ Beide zollten dann dem Sieger Respekt: „Es ist nicht einfach einen V8STAR-Wagen zu fahren. Daher ist es eine meisterhafte Leistung von Donny, dass er auf Anhieb nicht nur die Pole Position erzielt hat, sondern auch als Sieger auf dem Podium stand“, erklärten beide unisono. Ein Lob, das Crevels gerne entgegengenommen hat. „Bei der V8STAR zu fahren, hat einfach Spaß gemacht. Und wenn ich bis zum nächsten Rennen dieser Serie einen Sponsor gefunden habe, dann bin ich natürlich wieder dabei. Im nächsten Jahr möchte ich auf jeden Fall die komplette Saison in der V8STAR fahren.“

In der V8STAR-Fahrerwertung führt nach sieben von insgesamt neun Rennen mit 211 Zählern weiterhin Pedro Lamy vor Thomas Mutsch (194), Michael Bartels (183) und Robert Lechner (170). Den nächsten spektakulären Auftritt bestreitet die V8STAR-Serie am 7. September bei der „Trophy of the Dunes“, die in Zandvoort ausgetragen wird.
(Text: FW/V8STAR-Presse)