NEWS aus dem Automobilsport im OKTOBER 2003

27.10.2003 - Formel BMW - Formel-1-Test für Chinesen Ho-Pin Tung
Für den Chinesen Ho-Pin Tung wird ein Traum Realität: Der 20-Jährige dominierte die erste Saison der Formula BMW Asia und wird mit einer Formel-1-Testfahrt ausgezeichnet. Tung erzielte zwölf Polepositions und zehn Siege in 14 Rennen, ausgetragen in fünf Ländern. Im Rahmen des Wintertestprogramms des BMW WilliamsF1 Teams wird er erstmals ein Formel-1-Fahrzeug steuern.
"Wir haben Ho-Pin Tung aufmerksam beobachtet", erklärt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, "er war der herausragende Fahrer der asiatischen Formel BMW. Bei seinem Formel-1-Testdebüt wird er sich dem Vergleich mit anderen Nachwuchsfahrern stellen müssen." Im Vorjahr hatte der Gewinner der Deutschen Formel BMW ADAC Meisterschaft, Nico Rosberg (FIN), eine solche Formel-1-Testmöglichkeit erhalten und einen tadellosen Eindruck hinterlassen. "Zu dem hohen Standard unseres Ausbildungsprogramms in der Formel BMW", ergänzt Theissen, "gehört nicht zwangsläufig ein F1-Test. Aber im Einzelfall nutzen wir Synergien zwischen unseren Engagements in der Talentförderung und im Spitzensport."
Tung begann als 14-Jähriger mit dem Kartsport, vier Jahre später bestritt er sein erstes Automobilrennen. Er stammt aus Wenzhou, rund 500 Kilometer südlich von Shanghai, wuchs aber gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder in den Niederlanden auf. International ist auch seine Ausbildung: Tung beherrscht fünf Sprachen. Der Umgang mit dem Computer ist für ihn ein Hobby, sein bevorzugtes Fitnessgerät ist das Mountainbike. Er startete in der Formula BMW Asia 2003 für das Team Meritus. Am 4. Dezember wird er 21 Jahre alt. "Niemand kann sich vorstellen, was diese Chance für mich bedeutet", sagte Ho-Pin Tung, als ihm die Testmöglichkeit anlässlich des Saisonfinales am Sonntag in Peking eröffnet wurde. "Damit wird mein Lebenstraum wahr, dafür kann ich mich gar nicht genug bedanken. Ich werde jetzt hart an mir arbeiten, speziell an meiner körperlichen Fitness, um für den Test gut vorbereitet zu sein", versprach er.
Es wird kein leichter Umstieg für den jungen Chinesen: Der Formel BMW, auch in der Sicherheitstechnik das international innovativste Fahrzeug seiner Klasse, ist mit einem 140 PS starken BMW Motorradmotor ausgestattet. Der Formel-1-Motor von BMW leistet über 900 PS. Die Formula BMW Asia wurde 2003 aus der Taufe gehoben. 14 Läufe an sieben Rennwochenenden fanden in fünf Ländern statt. In China wurde zwei Mal Station gemacht, ebenso oft in Malaysia, wo die Youngster auch im Rahmen des Formel-1-Grand Prix starteten. Japan, Korea und Thailand waren weitere Austragungsländer.
(Text: Formel BMW-Presse/PR)

19.10.2003 - ALMS - Infineon Team Joest gewinnt American Le Mans-Serie 2003
Die Erfolgsgeschichte des Joest Teams ist um ein aufregendes Kapitel reicher: Frank Biela, Marco Werner und das Infineon Team Joest sicherten sich mit einem dritten Platz beim "Petit Le Mans" in Road Atlanta (USA) den Gesamtsieg in der American Le Mans-Serie 2003 (ALMS). Das Team von Reinhold Joest gewann den prestigeträchtigen Titel damit bereits zum vierten Mal in Folge. Das Finale in Road Atlanta entwickelte sich für die Joest Mannschaft zu einem wahren Krimi. Während der zweiten Stunde des 1000-Meilen-Rennens rutschte Frank Biela an zweiter Stelle liegend von der Strecke, als er bei der Überrundung eines langsameren Fahrzeugs abgedrängt wurde. Biela touchierte die Streckenbegrenzung und brachte den Audi R8 auf drei Rädern zurück in die Box. Dort zeigte die Joest Crew wieder einmal Teamwork pur: In weniger als elf Minuten wechselte die Mannschaft die vorderen Radaufhängungen, die gesamte Frontpartie, den Hinterwagen und die beschädigten Karosserieteile. Mit zehn Runden Rückstand, aber begleitet von "standing ovations" der Zuschauer, ging der Joest Audi wieder ins Rennen. Biela/Werner arbeiteten sich mit schnellen Rundenzeiten vom Ende des Feldes bis auf Rang drei nach vorne, ehe sie durch den Wechsel der Batterie erneut zurück geworfen wurden.
Ein echtes Drama spielte sich dann zu Beginn der achten Stunde ab: In exakt jener 276. Runde, in der Marco Werner die zum Titelgewinn erforderlichen 70 Prozent der 1000-Meilen-Distanz erreicht hätte, drehte sich der Joest Pilot bei einem missglückten Überrundungsmanöver von der Strecke und blieb im Kiesbett stecken. Nach bangen Minuten, in denen der schon sicher geglaubte Titel noch einmal durch die Finger zu rinnen schien, wurde der R8 aus dem Kiesbett gezogen, Marco Werner konnte das Rennen fortsetzen und die zum Titelgewinn noch fehlende Runde komplettieren. Durch den Ausrutscher vom dritten auf den vierten Platz zurückgefallen, schoben sich Biela/Werner bei einbrechender Dunkelheit wieder auf Rang drei und damit aufs Siegerpodest nach vorne. Der neuerliche Gewinn der Fahrer- und Teamwertung war für das Infineon Team Joest die Krönung einer erfolgreichen Saison. Bei neun Rennen holte das Team aus dem Odenwald mit dem Audi R8 in der LMP900-Klasse fünf Siege, sechs Pole Positions und vier schnellste Runden.
Frank Biela: "Man hat heute wieder einmal gesehen, wie schwer es ist, ein Rennen oder eine Meisterschaft zu gewinnen. Für mich heißt es, dass ich Siege in Zukunft umso mehr schätzen werde. Es kann einfach so schnell etwas passieren und daneben gehen. Nach 69,8 Prozent des Rennens dachten wir, dass wir den Titel sicher haben - schon standen wir im Kiesbett. Mir ging es ähnlich: Ich wurde abgedrängt, musste hart bremsen, um eine Kollision zu vermeiden. Dabei habe ich mich von der Strecke gedreht. Der Aufprall auf die Mauer war hart. Ich war mir sicher, dass ich es nicht zurück in die Box schaffen würde. Gott sei Dank ging es doch, und die Jungs konnten das Auto reparieren. Es tut mir leid für das Team, es war heute mehr drin. Aber ich bin heilfroh, dass wir den Titel geholt haben."
Marco Werner: "Das war ein unglaubliches Rennen! Zweimal hätten wir die Meisterschaft fast weggeworfen. Bei mir war die Situation ähnlich wie bei Frank. Ich habe mich in den Kies gebuddelt, weil vor mir zwei andere Autos so stark verlangsamt haben, dass ich das Auto auf der Bremse einfach nicht mehr kontrollieren konnte. Dass das genau in der letzten Runde war, die uns zum Titel gefehlt hat, habe ich erst hinterher erfahren.Trotzdem sind wir am Ende noch Dritte geworden und haben den Titel geholt. Für mich war es eine traumhafte Saison. Als Newcomer zu kommen und als Meister zu gehen, ist einfach phantastisch. Danke an das Joest Team, Audi, Infineon und alle, die mitgeholfen haben."
Ralf Jüttner (Technischer Direktor): "Nach Franks Unfall war das Rennen für uns eigentlich gelaufen. Dass wir trotzdem noch so weit nach vorne gekommen sind, obwohl so viel schief ging, war eine starke Leistung. Ohne die kleinen Pannen wie einem falsch angezeigten Reifenschaden hätten wir sogar die Chance gehabt, noch Zweiter zu werden. Es war ganz eng, hat aber nicht ganz gereicht. Trotzdem sind wir zufrieden, denn wir haben die Meisterschaft gewonnen. Natürlich hätten wir auch das letzte Rennen gerne mitgenommen, aber so konnte das heute nicht funktionieren... Glückwunsch an Champion: Sie sind ein tolles Rennen gefahren und waren das ganze Jahr ein starker Gegner. Sie haben das letzte Rennen gewonnen, wir sind Meister - so hat jeder etwas zu feiern."
Reinhold Joest (Team Direktor): "So ein Rennen habe ich noch nicht erlebt. Nach Franks Ausrutscher war einfach der Wurm drin. Umso glücklicher sind wir, unser Ziel erreicht zu haben - und das war ganz klar, zum vierten Mal hintereinander die Meisterschaft zu gewinnen. Dass uns der Sieg gelungen ist, freut mich für das ganze Team, aber auch für unseren Partner Audi und Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. Ich hoffe, dass wir gemeinsam mit Audi noch viele Erfolge feiern können. Viermal in Folge die ALMS zu gewinnen, hat in der Historie des Joest Teams einen ganz besonderen Stellenwert. Dieser Erfolg macht uns stolz und tut der gesamten Mannschaft gut. Nach dem Ausrutscher von Frank hat sie sich wieder einmal bewährt: Die Reparatur hat nur ganze zehn Minuten und 23 Sekunden in Anspruch genommen. Das war eine tolle Leistung!"
(Text: Speedpool GmbH)

12.10.2003 - Formel VW - Siege für Kolmsee und Raach, Titel für van Lagen
Mit seinem zweiten Platz hinter Bastian Kolmsee beim vorletzten Saisonlauf der Formel Volkswagen supported by ZF Sachs im Motopark Oschersleben sicherte sich der Niederländer Jaap van Lagen den Meistertitel. Jeff Raach, der am Samstag als Dritter einlief, gewann am Sonntag das letzte Rennen vor Bastian Kolmsee und Hannes Lachinger.
Qualifikation Rennen 1: Bastian Kolmsee eroberte die erste Pole-Position seiner Rennkarriere. Mit seiner Bestzeit von 1.25,377 Minuten war er 0,131 Sekunden schneller als der Luxemburger Jeff Raach. Dessen Teamkollege Jaap van Lagen qualifizierte sich als Dritter vor Hannes Lachinger. Qualifikation Rennen 2: Jeff Raach war diesmal im Training Schnellster vor Kolmsee, Lachinger und Bylitza. Tabellenführer Jaap van Lagen war nur Fünfter.
Rennen 1: Pole-Sitter Bastian Kolmsee hatte den besten Start und setzte sich an die Spitze vor Jeff Raach, Jaap van Lagen und Hannes Lachinger. Keine vorderen Platzierungen diesmal für Florian Stoll und Jan Seyffarth: beide kollidierten am Ende der ersten Runde und konnten sich erst am Ende des Feldes wieder anschließen. Van Lagen war auf dem Vormarsch. Er kassierte zunächst seinen Teamkollegen Raach und machte sich dann auf den Weg zum führenden Kolmsee. In Runde acht kam es in der Schikane zur Kollision zwischen Aki Rask und Fredy Barth – für beide war das Rennen zu Ende. Die beiden Teamkollegen Steffi Halm und Florian Stoll kämpften rundenlang beherzt um Platz sieben; Halm verteidigte jedoch erfolgreich ihre Position. An der Spitze kam van Lagen Kolmsee immer näher und setzte den Spitzenreiter stark unter Druck. Kolmsee machte aber keine Fehler und fuhr seinen zweiten Saisonsieg nach Hause. Van Lagen sicherte sich mit Platz zwei den Meistertitel, während Jeff Raach zum ersten Mal aufs Podium fuhr.
Rennen 2: Diesmal war es Jeff Raach der seine Pole-Position optimal nützte. Er setzte sich in Führung vor Bastian Kolmsee und Hannes Lachinger. Marvin Bylitza war Vierter vor Jaap van Lagen. Der Niederländer kam in einer Attacke fast von der Strecke ab, konnte sein Auto aber wieder abfangen. Eine Runde später setzte sich van Lagen gegen Bylitza durch, musste aber kurz darauf seine gewonnene Position wieder preisgeben. In Runde vier folgte das Aus für Aki Rask und Jan Seyffarth nach einer Kollision. Markus Steinel attackierte den fünftplatzierten van Lagen, der Niederländer blieb aber vorne. Auch an der Spitze blieb die Reihenfolge unverändert: Jeff Raach drehte souverän seine Runden vor Kolmsee und Lachinger. So gewann der Luxemburger Raach schließlich sein erstes Rennen vor Kolmsee und Bylitza.
(Text: Volkswagen Racing)

12.10.2003 - Formel König - Franz Kuncic ist neuer Formel König-Champion
Wie in der Formel 1 fiel auch in der Formel König powered by Volkswagen die Titelentscheidung erst im letzten Rennen der Saison. Und nur wenige Minuten nachdem Michael Schumacher, in 1988 der erste Gesamtsieger der Formel König, in Japan seinen sechsten Weltmeistertitel in der Königsklasse einfuhr, konnte sich der Österreicher Franz Kuncic im Motopark Oschersleben als der neue Titelträger der Formel König feiern lassen. Jan Seyffarth gewann das Sonntagsrennen und holte sich damit den Vizetitel. Jerôme D’Ambrosio und Bruno Fechner belegten die Plätze zwei und drei. Am Samstag hatte Kuncic vor D’Ambrosio und Seyffarth gewonnen.
Zeittraining Rennen 1: Franz Kuncic eroberte die Pole-Position für das Samstagsrennen. Er umrundete den 3,667 Kilometer langen Kurs in der Magdeburger Börde in 1.29,890 Minuten. Auf Platz zwei qualifizierte sich Jerôme D’Ambrosio vor Bruno Fechner und Stephan Czerwonka. Zeittraining Rennen 2: Diesmal war Jerôme D’Ambrosio der Schnellste. Mit seiner Bestzeit von 1.30,460 Minuten führte er die Rangliste an vor Franz Kuncic. Bruno Fechner und Stephan Czerwonka belegten wie im Training für das Samstagsrennen die Plätze drei und vier in der Startaufstellung.
Rennen 1: Pech für Stephan Czerwonka: Er konnte auf Grund eines technischen Problems nicht losfahren und musste nach schneller Reparatur das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Beim Start des Rennens setzte sich D’Ambrosio in Führung vor Kuncic und Matthias Moorloher. Jan Seyffarth war Vierter vor Bruno Fechner. Führungswechsel in Runde zwei: Beim Ambremsen der ersten Kurve ging Kuncic an D’Ambrosio vorbei. Matthias Moorloher drehte sich kurz darauf und fiel vom dritten auf den 14. Platz zurück. Jan Seyffarth erbte so Position drei. Aber damit war das Pech von Moorloher noch nicht beendet: In Runde sieben drehte er sich in Turn 4 von der Strecke und musste das Rennen im Kiesbett vorzeitig beenden. Auch Bruno Fechner drehte sich, konnte erst nach sehr langer Zeit wieder weiterfahren, drehte sich aber später nochmals und parkte sein Auto daraufhin endgültig an der Box. Keine Probleme für den Spitzenreiter: Kuncic siegte vor D’Ambrosio und Seyffarth.
Rennen 2: Für Thomas Wintersteiger war das Rennen bereits vor dem Start beendet: Auf dem Weg in die Startaufstellung kam er mit seinem Auto von der Fahrbahn ab und beschädigte sein Fahrzeug nachhaltig. Die feuchte Strecke am frühen Morgen machte vielen Fahrern zu schaffen. Kuncic verlor zwei Plätze beim Start, D’Ambrosio setzte sich in Führung, während Fechner in der ersten Kurve von der Strecke kreiselte. Jan Seyffarth schob sich auf Rang zwei nach vorne, Franz Kuncic war Dritter. In Runde zwei drehte sich Kuncic, konnte aber das Rennen fortsetzen. In Runde drei kam es zum Führungswechsel, als Seyffarth an D’Ambrosio vorbeiging. Zwei Runden später drehte sich Kuncic erneut und beendete das Rennen im Kiesbett, wusste aber, dass sein Vorsprung in der Gesamtwertung zum Titelgewinn reichen würde. Jan Seyffarth konnte es fortan ruhig angehen lassen. Er musste in Runde zehn D’Ambrosio vorbeilassen, aber die Freude des Belgiers währte nicht lange: Nur wenige Meter später drehte sich D’Ambrosio von der Strecke und reihte sich als Zweiter wieder ein. Seyffarth siegte vor dem Belgier und Bruno Fechner.
(Text: Volkswagen Racing)

09.10.2003 - Formel VW - Formel Volkswagen wird nicht fortgeführt
Die Formel Volkswagen supported by ZF Sachs wird im Zuge der Neuorientierung des Volkswagen Motorsport-Engagements in der Saison 2004 nicht mehr ausgeschrieben. Im Mittelpunkt der Sportaktivitäten steht künftig das Marathon-Projekt. „Wir haben uns die Entscheidung, die Formel Volkswagen nach drei Jahren zu beenden, nicht leicht gemacht“, erklärt Volkswagen Motorsport Direktor Kris Nissen. „Wir müssen jedoch unsere Kräfte auf das neue Projekt konzentrieren.“
Die Formel Volkswagen supported by ZF Sachs diente Nachwuchspiloten seit der Saison 2001 als Sprungbrett in höhere Formel-Klassen. Walter Lechner jr. (Österreich) und Sven Barth (Deutschland) waren die ersten beiden Titelträger. Beim Finale der Formel Volkswagen 2003 am 11. und 12. Oktober im MOTOPARK Oschersleben kämpfen der Niederländer Jaap van Lagen und der Österreicher Hannes Lachinger um den Meistertitel.
(Text: Volkswagen Racing)

06.10.2003 - Formel 3000 - Zukunft der Serie ungewiss, Teameigner sind zerstritten
Momentan zeichnet sich für die Formel 3000 folgende Zukunftsperspektive ab: Nächstes Jahr wird ein Interimsjahr mit einem vorgeschriebenen Pflichtboxenstopp, wie schon heuer in Budapest und Monza zelebriert. 2004 soll dann die Formel 3000 in Formel 2-Renault umbenannt werden. John Judd liefert die Motoren mit dem Renault-Firmenlogo; was aus der jetzigen Formel Renault V6 werden wird, kann man sich dann ja ausmalen. Das sind momentan die Pläne von Bernie Ecclestone.
Eisige Atmosphäre herrscht momentan zwischen den Teambesitzern von Arden, nämlich Christian Horner und dem Coloni-Chef Paolo Coloni. „Arden hat schon wieder das Reglement verletzt“, ereiferte sich Coloni nach dem Rennen. „Beim Reifenwechsel müssen wieder alle vier Sicherungssplinte angebracht werden. Aber am rechten Vorderrad von Wirdheim fehlte der Splint nach dem Wechsel. Ich habe sogar hiervon ein Foto gemacht“. Horner konterte: „Paolo hat wohl beim Teamowners-Briefing nicht richtig zugehört. Charlie Whiting hat ausdrücklich erklärt, dass der Versuch, die Splinte wieder anzubringen, völlig ausreicht. Wenn der Splint sich verklemmt, wird das als höhere Gewalt interpretiert“. Coloni aber wirft dem diesjährigen Meisterschaftsteam noch viel schwerere Verstösse vor. „Es ist unmöglich, dass Wirdheim bei einigen Rennen solch einen grossen Vorsprung herausfahren kann. Der Motor muss illegal sein. Darüber bin ich sehr erbost und traurig, denn das ist unfair“. Horner reagierte auf diesen Vorwurf nur mit einem Lächeln. Der Hass von Coloni auf Horner kommt nicht von ungefähr: Christian Horner ist am derzeitigen Coloni-Red Bull Junior-Piloten Vitantonio Liuzzi für das nächste Jahr interessiert.
Einen emsigen Formel 1-Testplan hat der neue F3000-Champion Björn Wirdheim vor sich. „Am Freitag teste ich für BAR in Jerez, und dann noch einige Male für Jordan“.
Eine heftige Bestrafung gab es für das ISR-Superfund-Charouz-Team. Nachdem Yannick Schroeder weiterhin durch Krankheit auch für Monza ausfiel und nur ein Auto für Jaroslav Janis eingesetzt wurde, sprachen die Sportkommissare eine Geldstrafe von 5000 US-Dollar aus. Zudem bekam das Team einen Abzug von 5 Meisterschaftspunkten in der Teamwertung, und Janis erhielt für seinen 7. Platz auch keine Punkte. Eine ähnliche Bestrafung gab es auch für Astromega und BCN.
(Text: Rennsport-Presse-Info-Service)

05.10.2003 - VW Lupo-Cup - ADAC VW Lupo Cup verabschiedete sich mit Charity Race
Nicht nur das Saisonfinale der DTM begeisterte am Sonntag die 65.000 Zuschauer in Hockenheim: Das "Bye, bye Lupo Cup"-Charity Race, das Abschiedsrennen des ADAC VW Lupo Cup, bot vor vollen Tribünen spannenden und spektakulären Motorsport. Nach sechs erfolgreichen Jahren verabschiedet sich die Nachwuchsserie mit diesem besonderen Rennen. Das Konzept der Nachwuchsförderung im Rahmenprogramm der DTM von ADAC und Volkswagen Racing wird aber fortgeführt: 2004 wird ein neues Volkswagen-Modell für den Rennsport-Nachwuchs eingesetzt. "Der ADAC VW Lupo Cup hat sich seit 1998 als Nachwuchsserie erfolgreich im Umfeld der höchsten deutschen Tourenwagen-Serie etabliert", erklärte Kris Nissen, Motorsport Direktor von Volkswagen. "Unser Förderkonzept, welches zum Beispiel Peter Terting bis in die DTM geführt hat, wollen wir auch in Zukunft fortsetzen."
Als besonderes Highlight zum Abschluss des ADAC VW Lupo Cup traten zahlreiche ehemalige DTM-Piloten im "Bye, bye Lupo Cup"-Charity Race gegeneinander an. Verstärkt wurde das Feld durch die besten Lupo-Junioren, Volkswagen Werksfahrerin Jutta Kleinschmidt und RTL-Moderator Carsten Spengemann. Sämtliche Erlöse des Rennens dienen einem guten Zweck: Fast 100.000 Euro gehen an die von Volkswagen und "Terre des Hommes" zur Hilfe von Straßenkinder-Projekten an Konzernstandorten ins Leben gerufenen Stiftung "Eine Stunde für die Zukunft". Der größte Teil der Erlöse wurde bei der Versteigerung der Startplätze am Samstag erzielt. Wer den höchsten Betrag zu Gunsten von "Eine Stunde für die Zukunft" spendete, sicherte sich den besten Startplatz. Mit einem Gebot von 26.500 Euro erstand DTM-Marketingleiter Walter Mertes, früher selbst in der DTM als Rennfahrer unterwegs, die begehrte Pole Position. Im Rennen lieferten sich die Kontrahenten vergangener Tage zahlreiche sehenswerte Duelle. Tourenwagen-Legende Roland Asch sicherte sich von Startplatz 14 aus den begehrten Siegerpokal vor dem dreifachen Le Mans-Sieger Emanuele Pirro und DTM-Urgestein Harald Grohs.
"Das VW Lupo Charity-Race ist rundherum gelungen. Wir haben spektakulären Sport und eine tolle Show mit einem guten Zweck verbunden. Darauf können alle Beteiligten sehr stolz sein", resümierte Volkswagen Motorsport Direktor Kris Nissen, der als Lupo-Instruktor und ehemaliger DTM-Fahrer selbst startete.
(Text: Volkswagen Racing)

05.10.2003 - VW Lupo-Cup - Andreas Kolb wird Champion nach dramatischem Finale
Dramatischer hätte die Entscheidung nicht sein können: Matthias Meyer (Kaltenkirchen) gewann das Saisonfinale im ADAC Volkswagen Lupo Cup auf dem Hockenheimring vor Florian Plöchinger (Tiefenbach) und Thomas Ambiel (Heilbronn). Tabellenführer Andreas Kolb (Frammersbach) wurde in eine Kollision mit einem japanischen Gastfahrer verwickelt, fuhr sein stark beschädigtes Auto dennoch ins Ziel und sicherte sich mit Platz 18 letztendlich den Titel – mit nur einem Punkt Vorsprung auf den fünffachen Saisonsieger Meyer, der den Gesamtsieg in der Rookie-Wertung nach Hause fuhr.
Fünf Minuten vor Ende des Zeittrainings eroberte der japanische Gaststarter Tsubobayashi die Pole-Position. Tsubobayashi geht im japanischen VW Lupo Cup an den Start und gab in Hockenheim zusammen mit seinem Landsmann Hamazaki einen Gastauftritt. Dabei deklassierte Tsubobayshi die gesamte deutsche Konkurrenz: Er drehte bei seinem ersten Auftritt auf dem Hockenheimring mit 2.06,311 Minuten die Bestzeit und war damit eine Tausendstelsekunde schneller als Tabellenführer Andreas Kolb. In der zweiten Startreihe standen Jan-Erik Slooten sowie der schnellste Rookie, Mattias Meyer.
Beim Start setzte sich auf leicht feuchter Strecke Andreas Kolb in Führung vor Matthias Meyer und Jan-Erik Slooten, während Pole-Sitter Tsubobayashi eher mäßig wegkam. Der Asiate fiel auf Rang vier zurück und verlor später zwei weitere Positionen, als auch Plöchinger und Ambiel vorbeizogen. In Runde eins übernahm Meyer die Führung. Reichlich Dreher und Ausrutscher gab es in der Anfangsphase. Betroffen waren unter anderem Jürgen Konold, während Franziska Nickoleit nach einer Kollision mit Marcel Thomas unsanft in die Streckenbegrenzung fuhr und das Rennen vorzeitig beenden musste. Tabellenführer Andreas Kolb fuhr eher verhalten und fiel zurück auf Rang sechs, während sich Ambiel und Plöchinger auf die Plätze zwei und drei vorschoben. Matthias Meyer führte nach wie vor das Feld an und konnte im Rückspiegel verfolgen, wie Ambiel und Plöchinger um Platz zwei kämpften. Führungswechsel in Runde fünf: Plöchinger setzte sich vor der Spitzkehre neben Meyer und ging vorbei. Am Ende der sechsten Runde fuhr Andreas Kolb an die Box, konnte aber nach schneller Inspektion der beschädigten Frontpartie seines Autos das Rennen wieder aufnehmen. Der Schaden war nach einer Kollision mit Tsubobayashi im Motodrom entstanden, für den Japaner war das Rennen beendet. Meyer übernahm die Führung und fuhr seinen fünften Saisonsieg nach Hause vor Plöchinger und Ambiel. Kolb tat alles um sein Auto noch ins Ziel zu bringen. Er wurde letztendlich 18. und sicherte sich damit den Titel. „Ich habe wirklich gezittert, aber zum Glück hat es gereicht“, so Kolb erleichtert. Er geht als letzter Champion des ADAC VW Lupo Cup in die Geschichte ein: Im nächsten Jahr wird die beliebte Nachwuchsserie mit einem neuen Volkswagen-Modell durchgeführt. Schöne Belohnung für den Gesamtsieger Andreas Kolb: Er wird in der nächsten Saison mit Unterstützung von ADAC und Volkswagen im Porsche Carrera Cup an den Start gehen.
(Text: Volkswagen Racing)