Int. FIA Formel 3000-Meisterschaft 2003

Giorgio Pantano fuhr mit alten Reifen zum Sieg

Barcelona - Auf dem Grand Prix-Kurs von Barcelona scheint Giorgio Pantano das Glück gepachtet zu haben: Wie im Vorjahr holte sich der ehemalige Deutsche Formel 3-Champion einen überlegenen Start-Ziel-Sieg, „... doch diesmal war es nicht so leicht wie das letzte Mal“, meinte der Italiener nach dem Rennen. „Denn im Gegensatz zu Björn hatte ich keinen neuen Satz Reifen aufgezogen, und das hat sich mit zunehmender Rundenzahl negativ ausgewirkt. Ich musste ganz schön kämpfen, um das Auto auf der Strecke halten zu können“. Pantano katapultierte sich von der Pole sofort in Führung, doch der Auftaktsieger von Imola Björn Wirdheim setzte den Durango-Piloten sofort unter Druck. „Ich habe versucht, Giorgio in einen Fehler zu hetzen, doch leider ist mein Plan nicht aufgegangen. Während der ersten 10-12 Runden habe ich hart gepusht, doch dann hatte ich meine Reifen überstrapaziert und habe mich nur noch darauf konzentriert, nicht von der Strecke zu rutschen. Das Fahrverhalten wurde immer abenteuerlicher und ich verlor wirklich das Vertrauen in mein Auto“, kommentierte der Nordländer sein Rennen.

Während das Tandem Pantano-Wirdheim trotz ihrer Probleme mit grosser Überlegenheit die Distanz abspulten, ging es auf den hinteren Rängen teilweise drunter und drüber. Der zweite Durango-Pilot Raffaele Giammaria und der neue Pilot bei Den Blä Avis, der Italo-Amerikaner Phil Giebler, eliminierten sich gegenseitig, und auch die Dienstfahrt für Red Bull-Junior Patrick Friesacher war schon in der ersten Runde beendet, nachdem der Österreicher von dem Amerika-Duo Derek Hill und Townsend Bell auf die Hörner genommen wurde. Dabei zog sich Friesacher eine Armverletzung zu und musste im Medical Center ärztlich betreut werden.

Während der aus der dritten Position gestartete Astromega-Mann Jeffrey van Hooydonk mysteriöserweise immer langsamer wurde und mit Vitantonio Liuzzi im zweiten Red Bull-Lola kollidierte, lief es für Tony Schmidt im Rennen reibungslos, obwohl sich der Solinger im Qualifying noch über ein extrem untersteuerndes Auto beklagt hatte. Bis zum Ende fuhr Schmidt im Sandwich von Rob Nguyen und Zsolt Baumgartner und holte mit dem 6. Platz seine ersten F3000-Zähler. „Irgendwann zur Rennhälfte ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen, als ich Rob Nguyen austricksen wollte, und Zsolt hat das sofort ausgenutzt. Doch den verlorenen Platz konnte ich mir einige Runden später wieder zurückholen. Jetzt ist der Knoten geplatzt und die ersten Punkte sind eingefahren“.

Die Pechvogel-Trophäe des Rennens ging eindeutig an Ricardo Sperafico. Bis zum ersten Renndrittel konnte der Brasilianer seinen dritten Platz gegen die Angriffe von Enrico Toccacelo verteidigen, verlor dann aber Runde um Runde mehrere Positionen, bis er schliesslich entnervt aufgab. „Das Auto wurde urplötzlich unfahrbar. Ich vermute, dass irgendetwas an der Hinterradaufhängung gebrochen sein muss“.

Resultate Formel 3000 - 2. Lauf - Circuit de Catlunya / E:
 1. Giorgio Pantano (I), Durango Formula 32 Runden (= 151,234 km/h) in 52:50,428 h (= 171,725 km/h)
 2. Björn Wirdheim (S), Arden Int. Motorsport +3,278 sec.
 3. Enrico Toccacelo (I), Super Nova/ Jordan GP Junior Team +20,753 Sec.
 4. Jaroslav Janis (CZ), Superfund-ISR-Charouz +29,342 Sec.
 5. Rob Nguyen (CH), BCN F3000 +37,345 Sec.
 6. Tony Schmidt (D), Team Astromega +37,618 Sec.
 7. Zsolt Baumgartner (H), Coloni Motorsport +38,450 Sec.
 8. Yannick Schroeder (F), Superfund-ISR-Charouz +44,764 Sec.
 9. Alessandro Piccolo (I), BCN F3000 +56,484 Sec.
10. Nicolas Kiesa (DK), Den Blä Avis +97,049 Sec.
11. Derek Hill (USA), Super Nova/ Jordan GP Junior Team -1 Rd.
12. Townsend Bell (USA), Arden Int. Motorsport -1 Rd.

Nicht gewertet:
Ricardo Sperafico (BR), Coloni Motorsport 25 Rdn ( Aufgabe; gebrochene Hinterradaufhängung)
Vitantonio Liuzzi (I), Red Bull Junior Team F3000 16 Rdn ( Kollision mit van Hooydonk)
Jeffey van Hooydonk (B), Team Astromega 6 Rdn ( Kollision mit Liuzzi)
Raffaele Giammaria (I), Durango Formula 1 Rde ( Kollision mit Giebler)
Phil Giebler (USA), Den Blä Avis 1 Rde ( Kollision mit Giammaria)
Patrick Friesacher (A), Red Bull Junior Team F3000 1 Rde ( Kollision mit Bell und Hill)

Schnellste Rennrunde:
Giorgio Pantano (I), Durango Formula in 1:35,998 (= 177,378 km/h)
(Quelle: Rennsport-Presse-Info-Service)