Deutsche Tourenwagen Masters 2003

Fünfter Mercedes-Sieg im fünften Rennen

Aber der Zweikampf zwischen Alt-Meister Schneider und Youngster Albers bleibt spannend

Nürnberg - Kaum ist er weg, schon ist er wieder da, der "fliegende Holländer" Christijan Albers! Mit viel Können und dem nötigen Quäntchen Glück gelang es dem AMG Mercedes-Piloten, im fünften Lauf des Jahres bereits den dritten Sieg nach Hause zu fahren und sich damit auch den Titel des Halbzeit-Meisters zu sichern. Bernd Schneider hingegen, der den Sieg schon in der Tasche zu haben glaubte, wurde das unschuldige Opfer einer losen Radmutter hinten rechts, die den Saarländer entscheidende Zeit kostete. Zwar konnte er sich noch den Opel von Peter Dumbreck schnappen, aber die Spitze mit Albers und dem zweitplatzierten Schweizer Marcel Fässler war unerreichbar geworden.

Mit einem deutlichen Frühstart aus der ersten Startreihe machte der Franzose Jean Alesi seine Sieghoffnungen selbst zunichte und konnte wegen der fälligen Drive-through-Penalty weder Polesetter Schneider noch seine beiden anderen Teamkollegen gefährden. Aber mit einer furiosen Aufholjagd, die ihm Platz fünf hinter Dumbreck einbrachte, zeigte der Ex-Formel 1-Routinier, dass an diesem Wochenende mit ihm zu rechnen gewesen wäre. Auch Katsutomo Kaneishi tauchte am Norisring aus den Niederungen der Ergebnislisten auf und fuhr im Qualifying mit einer Zeit von 49,422 Sekunden in die sechste Startreihe. Nur umsetzen konnte der japanische Autobacs-Pilot diesen Vorteil leider nicht, denn ein Dreher, ein Schubser von Manuel Reuter und schließlich ein Einschlag in die Mauer neun Runden vor Schluss verhinderten ein zählbares Ergebnis.

Als zweitbester Opel-Pilot und Achter im Rennen freute sich "Jockel" Winkelhock über einen Meisterschaftspunkt. "Ich wäre auch sehr enttäuscht gewesen, wenn es heute nicht geklappt hätte", kommentierte der Schwabe am Abend sein Rennen. "Mein Auto lag hervorragend und ich hatte bis zum Schluss keinerlei Bremsprobleme. Wenn ich nicht von Karl Wendlinger so lange aufgehalten worden wäre, dann hätte es vielleicht sogar noch ein wenig besser ausgeschaut." So konnte Winkelhock zumindest verhindern, überrundet zu werden, was dem Neuntplatzierten Thomas Jäger leider nicht erspart blieb.

Auf den Plätzen 6 und 7, aber mit fast 17 Sekunden Vorsprung auf Winkelhock überquerten Laurent Aiello und Christian Abt den Zielstrich. Der Kemptener gab hinterher zu Protokoll, er hätte vielleicht noch etwas weiter nach vorne fahren können, habe aber kein Risiko beim Überholen seines Teamkollegen (und in der Tabelle bestplatzierten Audi-Piloten!) Aiello eingehen wollen. Die Meisterschaftstabelle beginnt zur Saisonhälfte allmählich, interessant zu werden. Albers (36) und Schneider (35) sind an der Spitze nur durch einen Zähler getrennt, dahinter folgt mit Fässler (29) ein weiterer Vertreter der Marke mit dem Stern. Ebenfalls dicht beisammen liegen die Verfolger mit Peter Dumbreck (23) für Opel und Laurent Aiello (22) für Abt-Audi auf den Plätzen vier und fünf. Das Kräfteverhältnis in der DTM 2003 spiegelt sich aber noch besser in der Markenwertung wieder: Mercedes (115) vor Abt-Audi (42) und Opel (39)!

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