Deutsche Tourenwagen Challenge / DTC 1600

Thierfelder krönt seine Rennsaison mit einem Sieg

- Sensationelle Aufholjagd von Startplatz neun an die Spitze der DTC-Division zwei

Oschersleben/Troisdorf - Besser kann man es kaum machen - dem Troisdorfer Guido Thierfelder gelang am vergangenen Wochenende im Motopark Oschersleben das Kunststück, vom neunten Startplatz aus bis ganz an die Spitze des Starterfeldes der Deutschen Tourenwagen Challenge (DTC) nach vorne zu fahren und am Ende sogar mit einem Riesenvorsprung von über 10 Sekunden als Sieger über den Zielstrich zu fahren. „Zur Saisonmitte lag ich an der Tabellenspitze und galt als Kandidat für die Meisterschaft, doch diese Chance war nach dem unverschuldeten Crash auf dem Salzburgring mit Totalausfall leider dahin. Aber hier beim Finale wollte ich noch einmal allen zeigen, dass wir das Zeug zum Siegen haben. Vielen Dank an mein Team, das heute wieder einen perfekten Job gemacht hat!“ Robert Pfitzner aus Rösrath, der zweite Pilot im Team ETH Tuning, wurde Zehnter und sorgte damit ebenfalls für eine gute Platzierung beim Saison-Finale 2003 der BERU Top 10-Veranstaltungsserie.

Auch wenn er keine Chance mehr auf den Meistertitel hatte, wollte Guido Thierfelder beim achten und letzten Lauf der DTC-Division 2 für Fahrzeuge bis 1.600 ccm Hubraum noch einmal sein Bestes geben und die Saison mit einem Topresultat beenden. Doch die Ausgangsvoraussetzungen dafür waren zunächst einmal denkbar schlecht, denn im Zeittraining am frühen Sonntag Morgen setzte der Troisdorfer Kfz-Meister auf profillose Slickreifen. Damit aber hatte er auf dem noch feuchten Asphalt in der Magdeburger Börde „verwachst“ und konnte nur von Platz neun aus ins Sprintrennen starten. Doch gleich nach dem Start machte sich der Citroën-Pilot an die Aufholjagd und kehrte aus der ersten Runde bereits als Sechster zurück. In der Folge überholte der gebürtige Siegburger einen Konkurrenten nach dem anderen und qualifizierte sich schließlich als Dritter für das anschließende Hauptrennen.

Als das Rotlicht der Startampel ausging, gelang dem 33-jährigen ein guter Start und er machte sich gleich an die Verfolgung der beiden Eichele-Brüder Markus und Oliver in ihren Ford Fiesta ST, die gemeinsam versuchten, ihre Führung über die Runden zu retten. Doch der vom Team ETH Tuning in Troisdorf-Oberlar bestens vorbereitete MOTOVIN-Saxo VTS war schneller und so konnte Thierfelder bereits in der fünften Runde an Oliver Eichele vorbei auf die zweite Position fahren. Nur wenig später hatte er auch den zweiten Ford Fiesta eingeholt und konnte nach rundenlangem Zweikampf in der vorletzten Runde in Führung gehen und nach knapp 28 Minuten als Sieger über die Ziellinie fahren.

Unter großen Jubel durfte sich Guido Thierfelder bei diesem Finale in Oschersleben noch einmal ganz oben aufs Podest stellen und den verdienten Siegerpokal überreichen lassen. Einen weiteren Pokal bekam Guido’s Vater, Teamchef Ernst Thierfelder, als Preis für das siegreiche Team. In der Fahrerwertung konnte Thierfelder mit insgesamt 260 Punkten noch einmal dicht an die vor ihm platzierten Fahrer aufschließen, aber bedingt durch den „Nuller“ in Salzburg sowie den Getriebeschaden auf dem EuroSpeedway war leider nicht mehr als der vierte Gesamtrang drin. Immerhin wurde er mit deutlichem Abstand bester Citroën-Pilot. Es gewann Florian Gruber (303) vor Kai Jordan (274) und Ralf Martin (270 Punkte). Robert Pfitzner beendete die Saison mit genau 100 Punkten.

Pünktlich zum Saisonende sind die Weichen für die Zukunft bereits gestellt, denn die DTC wird im nächsten Jahr weiter aufgewertet. Der Deutsche Motorsport-Bund schreibt die populäre Serie ab 2004 als DMSB-Produktionswagen-Meisterschaft aus und verleiht ihr damit ein offizielles Prädikat als höchstrangige deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Als zusätzliches „Bonbon“ soll es neben den üblichen Rennen im Rahmen der BERU Top 10 erstmals auch ein bis zwei Starts zusammen mit der FIA Tourenwagen-Europameisterschaft geben, was die Serie weiter aufwerten wird. Für Teamchef Ernst Thierfelder ist dieses Umfeld nichts Neues, denn schließlich war er zu seiner aktiven Zeit selbst sehr erfolgreich in der Tourenwagen-EM unterwegs - und sein Sohn Guido ist auf dem besten Wege, es ihm nachzumachen ...

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