Deutsche Tourenwagen Challenge / DTC 1600

Thierfelder: „Die Meisterschaft ist noch nicht verloren“

- Auf dem österreichischen A1-Ring fuhr der ETH-Pilot wieder zweimal in die Punkteränge

Spielberg - „Zusammengezählt wird erst am Ende“, so lautet eine alte Weisheit, die sich schon in vielen Bereichen nicht nur im Sport bewahrheitet hat. Und deshalb hat auch Guido Thierfelder nach seinem unverschuldeten Startunfall im Rennen der Deutschen Tourenwagen Challenge (DTC) in Salzburg noch längst nicht aufgegeben. Auf dem Grand Prix-Kurs des A1-Rings in der Steiermark setzte der Troisdorfer beim zweiten Österreich-Gastspiel der BERU Top 10 alles daran, um seine Chancen auf den Titel bis zum Saisonfinale intakt zu halten. Ein fünfter und ein sechster Platz trotz ein wenig Rennpech brachten dem Kfz-Meister 32 weitere Punkte auf seinem Konto ein und mit jetzt 189 Zählern liegt er nach 6 von 8 Veranstaltungen nur 41 Punkte hinter dem Spitzenreiter. In den verbleibenden zwei Doppelläufen werden aber noch insgesamt 100 Punkte vergeben, so dass noch alles möglich ist.

Ihre Urlaubspläne in Österreich konnten die Thierfelders vor zwei Wochen ebenso begraben wie Guido es mit seinem Citroën Saxo im Kiesbett des Salzburgrings tat. Stattdessen fuhr ETH-Teamchef Ernst nach Hause und begann sofort mit dem Neuaufbau des stark havarierten Tourenwagens seines Sohnes. Zahlreiche Neuteile mussten bestellt und eingebaut werden, doch nach acht Tagen stand das Fahrzeug wieder wie neu in der Halle des Teams in Troisdorf-Oberlar. Das erste freie Training auf dem 4,319 km langen Kurs des A1-Rings lief noch nicht zur Zufriedenheit von Guido Thierfelder. Auf Platz 8 fehlten ihm mehr als 1,8 Sekunden auf die Spitze. Doch bis zum Qualifying konnten die Mechaniker die Fahrwerksabstimmung noch entscheidend verbessern, so dass der weiße MOTOVIN-Saxo bis auf etwa 0,5 Sekunden an die Bestzeit herankam, was für Startplatz vier reichte. Diese Position konnte Guido auch lange Zeit verteidigen, bis er sich kurz vor Ende des Sprintrennens noch Kai Jordan im VW Lupo geschlagen geben musste. Platz fünf und wie schon so oft bester Citroën im Starterfeld - das war keine schlechte Ausgangsbasis für das anschließende Hauptrennen.

Beim Start zum zweiten Lauf hatte Thierfelder dann allerdings großes Pech, denn seine Fahrt wurde durch den Dreher eines VW New Beetle unmittelbar vor ihm blockiert, wodurch er viele Plätze einbüßte. Bis an die 10. Position fiel der für die Renngemeinschaft Sieglar startende Pilot bei dieser Aktion zurück, doch im Verlauf des 14-Runden-Rennens gelang es ihm, sich zumindest wieder bis an die sechste Stelle nach vorne zu schieben.

Das Rennwochenende in der Steiermark hat wieder einmal gezeigt, dass Guido Thierfelder den Speed und auch das taktische Geschick hat, um in der Deutschen Tourenwagen Challenge ganz vorne mitzufahren. Wenn jetzt noch das nötige Quäntchen Glück mit dazu kommt, dann kann es der ETH-Pilot ohne weiteres schaffen, auch am Saisonschluss endlich wieder einmal ganz oben in der Tabelle zu stehen.

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