Deutsche Tourenwagen Challenge / DTC 1600

Souveräner Sieg für Guido Thierfelder beim Sprintmeeting

- Auf dem Nürburgring fuhr der ETH-Pilot mit seinem Citroën Saxo allen auf und davon

Nürburg - Mit einem Rennen der Extraklasse begeisterte der Troisdorfer Guido Thierfelder beim vierten Lauf der Deutschen Tourenwagen Challenge (DTC 1600) die zahlreich in die Eifel gereisten Motorsportfans. Der Kfz-Meister dominierte mit dem von ETH Tuning vorbereiteten Citroën Saxo VTS sowohl im Sprint als auch im anschließenden Hauptrennen das Geschehen auf der Strecke und fuhr nach 15 Runden und etwas mehr als 27 Minuten mit deutlichem Vorsprung über die Ziellinie. Es war der erste Sieg in diesem Jahr und entsprechend glücklich waren Guido sowie sein Vater und Teamchef Ernst Thierfelder, als sie auf dem Siegerpodest die Pokale und Champagnerflaschen entgegennehmen durften. Mit jetzt 157 Punkten hat der 33-jährige Rennfahrer der RG Sieglar e.V. zur Halbzeit auch die Führung in der Gesamtwertung der DTC 1600 übernommen, gleichzeitig ist das Team ETH Tuning an die zweite Stelle in der Teamwertung nach vorne gerückt.

Mit viel Fleiss und Akribie hatte sich die Mannschaft aus Troisdorf-Oberlar auf den vierten Lauf der DTC auf dem Nürburgring vorbereitet. Zum einen wusste man, dass der Nürburgring nicht nur ein Heimspiel für ETH Tuning darstellte, sondern der flüssige und schnelle Kurs auch den Qualitäten des Motovin-Lemuria-Saxos mehr entgegen kommen würde als manch andere Rennstrecke. Hinzu kam noch, dass Thierfelder nach dem sechsten Platz in Hockenheim vier Wochen zuvor das Handicapgewicht in seinem Fahrzeug bis auf 10 Kilogramm reduzieren durfte, während die schärfsten Rivalen mit ihren VW Lupo GTI zusätzliches Blei ins Auto packen mussten. Die Rechnung ging bereits im ersten freien Training am frühen Samstag Morgen auf, als Guido mit einer Zeit von 1:46,521 Minuten für die nur 3,628 km lange Kurzanbindung des Nürburgrings souverän in Führung ging und seine Verfolger, allen voran Markus Eichele im Ford Fiesta ST, um fast eine halbe Sekunde hinter sich liess. Auch im zweiten freien Training war Thierfelder unschlagbar, lediglich im Qualifying fehlten ihm 0,13 Sekunden auf die Spitze.

Als am Sonntag Nachmittag der Rennleiter den Start freigab, kam Guido hervorragend weg und kehrte bereits als Zweiter aus der ersten Runde zurück. Nur einem Umlauf später hatte er sich auch den bis dahin führenden Fiesta-Piloten Ralf Martin geschnappt und kontrollierte von da ab das Geschehen an der Spitze des Feldes. Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk spulte der Troisdorfer zuerst den Sprint über neun Runden und, unterbrochen von einer kurzen Pause, auch das Hauptrennen über 15 Runden ab und sah schließlich mit einem Vorsprung von 2,134 Sekunden als Sieger die schwarzweiß-karierte Flagge. "Ich bin überglücklich über dieses Ergebnis, denn dafür hat unser ganzes Team sehr hart gearbeitet", freute sich Guido Thierfelder nach der Siegerehrung. "Mein Auto war heute absolut perfekt, deshalb konnte ich nach dem Start relativ schnell die Führung übernehmen. Dann habe ich das Rennen von der Spitze aus kontrolliert und mir die Reifen über die Distanz gut eingeteilt. In den engen Ecken, hauptsächlich in der Veedol-Schikane, kamen die VW Lupos zwar etwas näher, aber in den schnellen Passagen konnte ich ihnen immer wieder davon fahren."

Des Einen Freud ist oft des Anderen Leid, und so ging es diesmal auch Robert Pfitzner, dem zweiten Fahrer des Teams ETH Tuning. Um die vom Reglement streng limitierten Reifen fürs Rennen aufzusparen, ging Pfitzner im freien Training zunächst einmal mit alten Pneus auf die Strecke, so dass keine schnelle Rundenzeit möglich war. Aber auch im Qualifying fand er nicht die optimale Abstimmung und musste sich für das Sprintrennen mit Startplatz 14 zufrieden geben. Im anschließenden Rennen kam es dann aber noch schlimmer, denn nach einer Kollision war nicht nur die Spur an dem weißen Lemuria-Saxo verstellt, sondern auch der linke, vordere Kotflügel war eingedrückt worden und schliff am Reifen. Robert hatte keine andere Wahl, als kurz nach dem Restart an die Box zu kommen, wo die Mechaniker den Schaden zumindest provisorisch beheben konnten. Allerdings war das Hauptfeld bis dahin weit enteilt und mit dem "krummen" Auto keine schnellen Rundenzeiten mehr möglich. Pfitzner fuhr das Rennen zwar noch tapfer zu Ende, kam aber leider wie schon im Zeittraining nicht über Platz 14 hinaus.

Zu den nächsten beiden Veranstaltungen reisen die Teams und Fahrer der Deutschen Tourenwagen Challenge zunächst einmal ins benachbarte Österreich, denn dort finden am 9. und 10. August auf dem Salzburgring sowie zwei Wochen später erstmals auf dem Formel 1-Grand Prix-Kurs des A1-Rings in der Steiermark die nächsten Läufe statt. Ende September geht es dann zurück nach Deutschland auf den supermodernen Euro­Speedway Lausitz zwischen Berlin und Dresden, bevor sich die DTC-Piloten zusammen mit den anderen Serien der BERU Top 10 zum gemeinsamen Finale im Motopark Oschersleben treffen.

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