Renault Clio Speed Trophy 2003

Marc-Uwe gab beim Heimspiel alles

HOMA-Pilot Marco Wolf trotz Pech in der Safetycar-Phase mit Top-Resultat

Nürburgring - Nach vier von acht Rennen geht es in der Renault Clio Speed Trophy nach wie vor überaus spannend zu. Während sich die ersten Vier einen kleinen Vorsprung in der Tabelle erarbeitet haben, wird im vorderen Mittelfeld nach wie vor um jede Position gekämpft. Und obwohl er erst in diesem Jahr neu in den hart umkämpften Markenpokal des französischen Herstellers eingestiegen ist, kann auch Marc-Uwe von Niesewand-Reich bei der Vergabe der wertvollen Meisterschaftspunkte schon ein Wörtchen mitreden. Bis jetzt geht die Rechnung des Lohmarers auf, denn zur Halbzeit liegt er mit 33 Zählern punktgleich mit noch drei weiteren Piloten auf einem mehr als achtbaren 10. Gesamtrang.

Bereits bei den ersten Testfahrten am Freitag Morgen kam von Niesewand-Reich mit seinem AGFA-Clio RS 16V bestens auf dem Nürburgring, der ja seine Hausstrecke ist, zurecht. Der gebürtige Adenauer konnte locker das Tempo der Spitze mitgehen und sich immer unter den besten Acht platzieren. Im ersten Zeittraining gelang ihm mit 1:45,364 Minuten für die nur 3,625 km lange Kurzanbindung bereits eine passable Zeit, aber im zweiten Qualifying steigerte er sich noch einmal über eine halbe Sekunde. Bei 1:44,637 Minuten blieb die Uhr stehen, was dem Mitglied des MSC Wahlscheid zu Platz neun und damit einer aussichtsreichen Position in der Startaufstellung reichte.

Den Start zum Rennen am Sonntag Vormittag erwischte von Niesewand-Reich ausnahmsweise einmal nicht so optimal. In der Mercedes-Arena wurde er ein wenig nach außen gedrängt und musste zunächst nachgeben, um keinen Abflug zu riskieren. Dann aber ging es von der 24. Gesamtposition im gemischten Feld der V6-Clios sowie der Zwei-Liter-Fahrzeuge zügig vorwärts und zur Rennhälfte hatte er bereits drei Positionen gut gemacht. Leider bremste eine Safetycar-Phase, verursacht durch den Unfall eines Konkurrenten, schon nach wenigen Runden den Vorwärtsdrang des Rhein­länders. Sofort war der mühsam herausgefahrene Vorsprung wieder dahin, denn seine Verfolger hatten genügend Zeit, um aufzurücken. Doch Marc-Uwe behielt auch beim Restart den Überblick und konnte seine Position lange verteidigen.

Nach dem Restart wurde in der Clio-Trophy kräftig „ausgeteilt“. Auch Marc-Uwe von Niesewand-Reich blieb von kleinen Rempeleien nicht verschont und musste alles geben, um seine Position zu verteidigen. Dann aber bekam der 19-jährige einen Schlag auf das rechte Vorderrad, die Spur verstellte sich und sofort fehlten dem silber-orangen Clio RS ca. 5-10 km/h im Topspeed. In der letzten Runde konnte deshalb Teamkollege Remo Lips beinahe mühelos auf der Start-Ziel-Geraden an ihm vorbeigehen. Marc-Uwe machte das einzig vernünftige, hängte sich an den Schweizer dran und rettete nach 14 Runden und etwas mehr als 25 Minuten den 12. Platz ins Ziel.

In dem internen Duell der Lohmarer hatte diesmal wieder Marco Wolf die Nase vorn. Von Anfang an kam der Umsteiger - im vergangenen Jahr fuhr Wolf noch im Ford Puma-Cup - blendend mit der Abstimmung seines Fahrzeugs zurecht und konnte beinahe mühelos das Tempo der Spitzengruppe mitgehen. Er hatte sich bereits an die sensationelle fünfte Position nach vorne geschoben, als der Rennleiter das Safetycar auf die Strecke schickte. Jetzt rückten ihm die fast 100 PS stärkeren V6-Clios, die Marco vorher abgehängt hatte, wieder auf den Leib und zwangen ihn zum Ausweichen. Marco Wolf musste wegen blauer Flaggen mehrmals die Ideallinie freimachen, verlor total seinen Rhythmus und konnte deshalb nicht verhindern, dass der AachenerDemian Schaffert sowie Tobias Pfister aus Denzlingen mit durchrutschten. Am Ende blieb aber immerhin noch ein sehr achtbarer siebter Platz und damit das mit dato beste Saisonresultat des Lohmarers.

Nach diesem zweiten Rennen in der Eifel gehen die Teams und Fahrer der Re­nault Clio Speed Trophy zunächst einmal auf eine Auslandstournee ins benach­barte Österreich. Die nächsten beiden Rennen finden in Salzburg sowie erstmals auf dem Formel 1-Grand Prix-Kurs des A1-Rings in der Steiermark statt. Ende September geht es dann zurück nach Deutschland auf den supermodernen Euro­Speedway Lausitz zwischen Berlin und Dresden, bevor sich die Clios zusammen mit den anderen Serien der BERU Top 10 zum gemeinsamen Finale im Motopark Oschersleben treffen.

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