Alfa 147 Cup

Im Regen verblüffte Reich die Konkurrenz

- Auf nassem Asphalt ließ der Lohmarer Routinier fast alle hinter sich

Spielberg – Gezählt hat es zwar nichts, aber dennoch war es eine große Genugtuung für Uwe Reich aus Lohmar, als sein Name an der zweiten Position in der Zeitenliste auftauchte. Der 62-jährige Steuerberater wusste natürlich, dass er im Alfa 147 Cup auch auf dem österreichischen A1-Ring nicht um den Gesamtsieg würde mitfahren können. Doch als es am Testtag vor dem Rennwochenende zu regnen begann und die Strecke durch Schmutz und Gummiabrieb glatt wie Schmierseife war, schlug die Stunde des Routiniers und alle staunten über die enorme Fahrzeugbeherrschung des „alten Fuchses“.

Für Qualifying und Rennen betete Uwe Reich logischerweise noch einmal für Regen, doch zu seinem Pech sowie dem Glück seiner Konkurrenten sowie der Zuschauer herrschte am Samstag und Sonntag wieder strahlender Sonnenschein. Nach einem durchwachsenen Zeittraining, in dem der Rheinländer nie zu seinem Rhythmus fand, musste er das erste der beiden Rennen des Alfa 147 Cups aus der 15. Startreihe in Angriff nehmen. Von dort aus hielt er sich zunächst einmal etwas zurück, um nicht in den gefährlichen ersten beiden Kurven der österreichischen Grand Prix-Strecke in eine Kollision verwickelt zu werden. Ab Runde drei setzte Reich dann aber zu einer Aufholjagd an, die ihn bis zum Fallen der Zielflagge immerhin fünf Plätze nach vorne brachte.

Tags darauf im zweiten Lauf von Deutschlands erstem Diesel-Markenpokal gelang dem Mitglied im MSC Wahlscheid dann aber ein Bombenstart, der ihn gleich mehrere Plätze nach vorne brachte. Zudem profitierte er von dem Gerangel einiger Konkurrenten und kehrte so bereits als 18. aus der ersten von 13 Runden zurück. Diesen Platz konnte Uwe Reich zwar nicht über die Distanz retten, doch am Ende reichte ihm Platz 21 in diesem 11. Lauf des Jahres, um sogar noch zwei Meisterschaftspunkte mit nach Hause zu nehmen. Die nämlich „erbte“ der Lohmarer, weil zwei vor ihm ins Ziel gekommene Piloten als Gaststarter nicht gewertet wurden.

„Es war ein Wochenende voller Höhen und Tiefen für mich“, berichtete der als schnellster Steuerberater Deutschlands bekannte Rennfahrer nach seiner Rückkehr aus der Steiermark. „Zuerst war es natürlich eine tolle Sache, dass ich den jungen Kollegen im Alfa 147 Cup einmal zeigen konnte, dass man auch in meinem Alter noch schnell Rennen fahren kann. Doch als ich am nächsten Tag die schweren Unfälle in der Renault Clio Speed Trophy sah, in der auch mein Sohn Marc-Uwe startet, ist mir der Spaß schnell wieder vergangen.“

Zum Glück nahm das Rennwochenende für Vater und Sohn Reich doch noch ein gutes Ende und kann der Gentleman Driver - er wird wie alle Alfa-Piloten über 50 Jahre in einer eigenen Wertung klassiert - entspannt nach vorne blicken. Während die BERU Top 10-Veranstaltungsserie in den Osten der Republik, genauer gesagt zum EuroSpeedway Lausitz zwischen Berlin und Dresden, fährt, nimmt der Alfa 147 Cup seine geplante Auszeit. Beim Finale vom 10. bis 12. Oktober im Motopark Oschersleben werden dann aber auch die flotten Dieselrenner wieder mit von der Partie sein. Und ein Platz unter den Top Drei der Gentlemen-Alfisti ist Uwe Reich schon jetzt so gut wie sicher!

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