Alfa 147 Cup

Reich wird von Rennen zu Rennen schneller

- Auf dem Salzburgring fuhr der Rheinländer zweimal in die Punkte

Salzburgring – „Jetzt geht die Saison erst richtig los!“ Das wird sich Uwe Reich gedacht haben, als er sein Rennergebnis im Alfa 147 Cup und vor allem seine Rundenzeiten sah. Das Ziel, möglichst immer in die Top-Drei der „Gentlemen Drivers Wertung“ des italienischen Markenpokals zu fahren, hatte der 62-jährige Lohmarer ohnehin locker erreicht, aber daneben zählte für „Deutschlands schnellsten Steuerberater“ noch viel mehr, dass er endlich auch in die Nähe der Rundenzeiten seiner jüngeren Konkurrenten gekommen war.

Im Qualifying auf dem 4,235 km langen Salzburgring sah es noch gar nicht so gut aus für das Mitglied des MSC Wahlscheid. Bei strahlendem Sonnenschein draußen auf den Tribünen und brütender Hitze jenseits von 60 Grad im Cockpit seines Alfa 147 1.9 JTD hatte Uwe Reich zuerst einmal große Mühe, eine vernünftige Fahrwerksabstimmung zu finden, um eine brauchbare Rundenzeit fahren zu können. Die schnellste Runde in 1:45,140 Minuten und Platz 29 waren da alles andere als zufriedenstellend. Doch der alte Fuchs gab nicht auf, besann sich auf seine Routine und beschloss, in den beiden Rennen am Samstag und Sonntag das Feld von hinten aufzurollen.

Als das Rotlicht der Startampel erlosch und die weit mehr als 30 Piloten sich in das Nadelöhr der ersten Schikane stürzten, hielt sich der Lohmarer erst einmal klug zurück, um nicht in einen Unfall verwickelt zu werden. Dann aber machte er sich auf den Vormarsch und nutzte auf der langen Geraden von der Nocksteinkehre hinauf zur Fahrerlagerkurve des Salzburgrings geschickt den Windschatten der vorausfahrenden Konkurrenten. So konnte Reich Platz um Platz gut machen und nach ca. 20 Minuten und 12 Runden als 21. die Ziellinie überqueren. Am darauffolgenden Tag lief es noch besser. Obwohl die Rennleitung wegen der großen Hitze den zweiten Lauf des Alfa 147 Cups noch einmal um zwei auf 18 Minuten verkürzte, reichte dem 62-jährigen die Zeit, um weiter deutlich Boden gut zu machen. Im Verlauf des Rennens fuhr der Rheinländer mit 1:43,529 Minuten mehr als 1,5 Sekunden schneller als im Zeittraining und konnte mit diesem Speed zahlreiche Gegner hinter sich lassen. Am Ende bedeutete Gesamtrang 17 das zweitbeste Saisonergebnis - nur auf dem Hockenheimring war er mit dem von Molitor Racing vorbereiteten Alfa 147 noch einen Platz besser ins Ziel gekommen.

Jetzt, wo der sprichwörtliche Knoten geplatzt ist, kann es Uwe Reich kaum erwarten, den nächsten Lauf zum Alfa 147 Cup in Angriff zu nehmen. Deutschland’s erster Diesel-Markenpokal bleibt noch für ein weiteres Rennen in Österreich. Vom Salzburgerland geht es nämlich weiter in die Steiermark, genauer gesagt nach Spielberg, wo in zwei Wochen auf dem ehemaligen Formel 1-Grand Prix-Kurs des A1-Rings die nächsten beiden Läufe auf dem Programm stehen. Vom 26.-28. Septem­ber, wenn die übrigen Serien der BERU Top 10 auf den supermodernen Euro­Speedway Lausitz zu Gast sind, machen die Alfisti ihre geplante Pause, bevor sie Mitte Oktober zusammen mit allen anderen Formel- und Tourenwagenrennen dieses attraktiven Veranstaltungspakets zum gemeinsamen Finale im Motopark Oschersleben antreten werden.

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