Alfa 147 Cup

Bei Uwe Reich ist der Knoten geplatzt

Bei seinem Heimrennen fuhr der Lohmarer zweimal auf Platz zwei

Nürburgring – Sowohl am Samstag im ersten Rennen des Alfa 147 Cups als auch am Sonntag in Lauf zwei zeigte Uwe Reich, Mitglied im MSC Wahlscheid, eine tadellose Leistung und belegte in beiden Rennen einen hervorragenden zweiten Platz in der „Gentleman Driver-Wertung“, in der alle Fahrer des italienischen Markenpokals punkteberechtigt sind, die bereits das Alter von 50 Jahren erreicht oder überschritten haben. „Endlich ist es mir gelungen, das Drehmoment des Dieselmotors zu nutzen und aus den Kurven heraus die Power des Alfa 147 im unteren Drehzahlbereich richtig einzusetzen“, zeigte sich der 62-jährige Steuerberater aus Solingen am Abend mit seinem Ergebnis zufrieden.

Bereits im Qualifikationstraining am Freitag Vormittag kam Uwe Reich gut mit dem von Molitor Racing vorbereiteten Alfa 147 1.9 JTD zurecht. Der Rheinländer nutzte die Zeit, um sich möglichst gut auf die nur 3,628 km lange Kurzanbindung des Nürburgrings einzustellen, legte insgesamt 12 gezeitete Runden zurück und ließ sich am Ende 1:51,913 Minuten als schnellste Runde notieren. Der Heusweiler Erwin Piro, ebenfalls in der Gentleman-Wertung unterwegs, war zwar um einiges schneller, aber für Reich als Neueinsteiger in Deutschlands ersten Diesel-Markenpokal zählte vor allem, dass er seinen direkten Konkurrenten Michael Kühn aus Bad Homburg hinter sich lassen konnte.

Als am Samstag Nachmittag um 16:00 Uhr die Startampel das erste Rennen freigab, erwischte „Deutschlands schnellster Steuerberater“ einen hervorragenden Start. Zunächst hielt er sich bei den erwarteten Gerangel eingangs der Mercedes-Arena zurück und dann gelang es ihm auch beim Anbremsen der Kurzanbindung, geschickt einem Unfall auszuweichen, in den gleich mehrere Fahrzeuge verwickelt waren. Vom 28. Startplatz des gesamten Starterfeldes kehrte der Lohmarer sensationell bereits als 19. aus der ersten Runde zurück! In Runde drei wurde Reich dann leider von einem seiner Verfolger etwas abgedrängt und verlor drei Positionen, doch der Routinier ließ sich davon nicht beeindrucken, suchte geschickt seine Chance und rückte wieder auf. Dabei fuhr er in Runde sieben mit 1:51,485 Minuten seine schnellste Rennrunde und war sogar noch einmal fast eine halbe Sekunde schneller als im Qualifying. So gelang es ihm, nach 11 Rennrunden und etwas mehr als 20 Minuten wiederum auf dem 18. Platz die Ziellinie zu überqueren.

Entsprechend dem Zieleinlauf vom Samstag gingen die Piloten am Sonntag um die Mittagszeit in den zweiten Lauf des Rennwochenendes, was für Uwe Reich die neunte Startreihe bedeutete. Und auch diesmal schaffte er es, sich aus den Rangeleien beim Start herauszuhalten. Platz 18 im Gesamtklassement konnte er zwar nicht halten, da einige der schnellen Junioren, die am Vortag ausgefallen waren, von hinten nachdrängten. Doch er hielt seine Verfolger in der Gentleman-Wertung wie schon im ersten Rennen souverän hinter sich und am Ende reichte ihm Platz 22, um wiederum zweitbester Gentleman zu werden. Fast noch wichtiger schätzte er nach dem Rennen allerdings seine Performance in der ersten Saisonhälfte des Alfa 147 Cups ein. „Ich komme jetzt schon richtig gut mit dem für mich ja anfangs völlig ungewohnten Fahrzeug zurecht. Nur ab und zu ertappe ich mich noch dabei, dass ich beim Beschleunigen zu spät schalte. Hier am Nürburgring kenne ich mich natürlich aus, denn das ist für uns ja quasi ein Heimspiel. Ich habe mich nur mit der neuen Veedol-Schikane etwas schwer getan. Die ist für die Formel 1 wieder mal umgebaut worden, aber für Tourenwagen-Rennen leider nicht so gut geraten. Auf jeden Fall bin ich mit meiner Leistung zufrieden und blicke optimistisch in die Zukunft."

Zu den beiden nächsten Läufen reisen die Team und Fahrer des Alfa 147 Cups nach Österreich. Dort stehen am 9. und 10. August auf dem Salzburgring und zwei Wochen später auf dem A1-Ring die nächsten Rennen auf dem Programm. Zum Saisonfinale werden die Alfisti dann zusammen mit den anderen Serien der BERU Top 10 wieder nach Deutschland zurückkehren und im Motopark Oschersleben ihre Sieger feiern.

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