Alfa 147 Cup

Von Null auf Zwei - Stahl ist wieder dabei

Uwe Reich wieder drittschnellster Gentleman

Nürburg – Als Rückkehrer in die BERU Top 10-Veranstaltungsserie grüßte im Rahmen des 31. Int. ADAC 24 Stunden-Rennens auf dem Nürburgring der Neunkirchener Sebastian Stahl. Die Aufstiegspläne des letztjährigen Vize-Meisters aus dem Alfa 147-Cup in die Tourenwagen-Europameisterschaft hatten sich leider bis Saisonbeginn nicht realisieren lassen und so nahm der Bürokaufmann gerne das Angebot an, wieder ins Lenkrad des 160 PS starken Dieselrenners aus dem Hause Alfa Romeo zu greifen. Dass er über den Winter nichts verlernt hatte, bewies er im ersten Zeittraining gleich einmal mit der schnellsten Rundenzeit, und auch die 10:49,161 Min. aus dem zweiten Qualifying reichten dem 23-jährigen für einen Platz in der ersten Startreihe. Im Rennen, das die Alfisti zusammen mit der DTC absolvierten, lag der von den Medien gerne als „Schumi 3“ bezeichnete Rennfahrer (seine Mutter ist mit dem Vater von Ralf und Michael liiert) immer in Schlagdistanz zur Spitze, doch ein Ausrutscher im Streckenabschnitt Brünnchen kostete ihn wertvolle Zeit. Zum Sieg reichte es danach leider nicht mehr, aber am Ende genügte Sebastian Stahl auch ein zweiter Platz, um sich eindrucksvoll im Alfa 147 Cup zurückzumelden.

"Ich habe mich verzählt, nach der dritten Runde schon mit der Zielflagge gerechnet und deswegen in dieser Runde Christian Hohenadel vorgelassen. Leider habe ich mir dann die eigene Taktik mit einem kleinen Ausritt im Streckenabschnitt Brünnchen zunichte gemacht. Danach war das Fahrwerk leicht krumm. Als ich als Erster auf die Döttinger Höhe eingebogen bin, war mir klar, dass Christian mich überholen wird", kommentierte Stahl sein erstes Rennen dieser Saison. Ex-V8-Star-Pilot Hohenadel (75 Punkte), der sein erstes Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings fuhr, übernimmt mit seinem zweiten Saisonsieg die Tabellenführung im Diesel-Markenpokal von Alfa Romeo. Der bisherige Spitzenreiter Marko Hartung (67 Punkte) wurde Vierter und ist auf Gesamtrang zwei zurück gefallen. Tabellenrang drei verteidigte Felix Wedam (57 Punkte), der das Rennen auf der Nordschleife als Dritter beendete. Hinter Hartung kam der Mayener Marc Hennerici ins Ziel, der sich damit die Sonderwertung der Junioren im Alter von maximal 21 Jahre sicherte. Der Sieg in der Damen-Wertung ging erneut an Katharina König, die sich mit Platz sechs auf ihrer Lieblingsrennstrecke als harter Brocken für die männliche Konkurrenz erwies. Den Pokal für den schnellsten Gentleman-Driver (über 50 Jahre) kassierte Erwin Piro, der als 15. über die Ziellinie fuhr.

Nach wie vor seine liebe Mühe mit dem dieselgetriebenen Alfa 147 JTD hat der Solinger Uwe Reich. Der Routinier hat weder privat noch in seiner 33-jährigen Rennfahrer-Karriere jemals hinter dem Lenkrad eines Dieselfahrzeugs gesessen und entsprechend schwer fällt ihm die Umstellung. "Ich fahre immer noch in den meisten Streckenpassagen einen Gang zu niedrig. Aber mit den hohen Drehzahlen, wie ich sie eigentlich aus der Erfahrung heraus nutzen müsste, komme ich mit dem Diesel-Alfa nicht zurecht. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich mich optimal auf das Auto eingestellt habe." Immerhin gelang es dem "schnellsten Steuerberater Deutschlands" auch auf dem Nürburgring, einen der vorderen Plätze in der Gentleman Drivers-Wertung zu erzielen. Wie schon beim Saisonauftakt in Oschersleben wurde Uwe Reich wieder Dritter.

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